Open Education Day 2023: Let’s make it!
Offen für Offenheit
Eröffnet wurde die jährlich stattfindende Tagung mit der Keynote von Prof. Dr. Björn Maurer (Pädagogische Hochschule Thurgau) zum Thema «Offen für Offenheit? – Making in der Schule». Darin stellte er die Frage, inwiefern die Akteure des Schweizer Bildungssystems offen sind für Eigeninitiative der Lernenden, Unfertiges oder Unkonventionelles.
Maurer postulierte, dass es in einer unsicheren Welt geprägt durch BANI und VUCA Fähigkeiten wie Offenheit gegenüber Neuem, Risikobereitschaft, Mut und Eigeninitiative benötigt, um bestehen zu können. In Folge stellte er an anschaulichen Beispielen dar, wie Making in der Schule genau diese Fähigkeiten bei Lernenden fördern kann. Was Making genau ist, wurde in diesem Blogartikel erklärt.
Er hielt dabei fest, dass diese Art von offenem Lernen dazu führen kann, dass sich Lernende selbstorganisiert und anhand ihrer eigenen Stärken und Schwächen mit für sie relevanten Themen auseinandersetzen. Die Wege und Ergebnisse sind dabei unberechenbar und oft wird unbekanntes Terrain beschritten. Maurer ermutigte schliesslich in seinem Referat Bildungspersonen dazu, mehr Mut zu haben, eine solche Offenheit im Unterricht zuzulassen.
Maker Spaces als Orte von offenem Lernen
In den anschliessenden Präsentationen und Workshops haben sich die Teilnehmenden nicht nur mit den Themen Open Education, Open Source und Open Educational Resources auseinandergesetzt, sondern auch Erfahrungen im Umgang mit Making-Angeboten und Maker Spaces in der Schule ausgetauscht. Wie beim Open Education Day üblich, wurde in praxisorientierten Workshops selbst ausprobiert und viel Wissen aus der Praxis miteinander geteilt: Dies reichte von Programmieren eines Micro:bits, über das Experimentieren mit einem Schneideplotter bis hin zur Erstellung eigener digitaler Unterrichtsmaterialien mit zebis.digital oder der Etablierung einer offenen Lernkultur an Bildungsinstitutionen.
Maker Spaces und offene Bildungsmaterialien an der PHBern
An der PHBern selbst beschäftigen sich mehrere Stellen ebenfalls mit offenem Lernen und gehen der Frage nach, wie die damit verbundenen Potentiale in Lehre und Schule entfaltet werden können. Neben verschiedenen Werkstätten für Studierende (z.B. die Medienwerkstatt und der sich im Aufbau befindende LabSpace) gibt es seit letztem Jahr auch Angebote speziell für Lehrpersonen. Diese können im Rahmen der 2-tägigen Making-Days mehr über die Methodik zu Making kennen erfahren und Making-Angebote im Bereich Physical Computing, Digital Fabrication oder Multimedia selbst ausprobieren. Im maker corner am Helvetiaplatz können sie während den Öffnungszeiten der Mediothek bewährte und praxiserprobte Making-Angebote kennen lernen, neue Technologien ausprobieren und sich dazu beraten lassen (mehr dazu im Blogbeitrag von Cornelia Epprecht). Die gezeigten Tools und Unterrichtsmaterialien können Lehrpersonen direkt kostenlos ausleihen oder online abrufen.