Vom Wunsch, Kinder musikalisch zu begeistern

Wer selbst begeistert ist, ist auch ansteckend. Die Lehrperson spielt bei qualitativ hochwertigem Musikunterricht eine zentrale Rolle.
Marlen Brand

«Mein persönliches Highlight im Lehrgang war mein erster Leistungsnachweis» schreibt eine Absolventin des Lehrgangs CAS Musikalische Grundschule im Éducation (3.22). Die Absolventin hatte zusammen mit ihrem Sohn ein Lied komponiert.

Musik tut gut und begeistert. Die Überzeugung, dass Musik positiv auf den Menschen wirkt, hat eine jahrtausendealte Tradition, weiss Maria Spychiger, Professorin für Musikpädagogik (NZZ am Sonntag, 2009). Musik bewegt und begeistert nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder. Durch musikalische Bildung finden Kinder und Jugendliche kulturelle Identität und einen Zugang zu musikalischen Welten.  Wichtig dabei ist, dass Musik aktiv und handlungsbezogen vermittelt wird. Dabei spielen sowohl die fachlichen als auch die musikalischen Kompetenzen der Lehrperson eine wichtige Rolle (vgl. Ineichen, Letizia. „Musikalische Bildung in der Grundförderung“, 2021).

Wie aber ist es als Lehrperson möglich, Musik gemeinsam mit Kindern zu erfinden oder zu improvisieren, wenn man es selbst noch nie ausprobiert hat? Die Qualität einer selbst verfassten Stimmbildungsgeschichte (mit welcher der Einsatz der Singstimme spielerisch geschult wird) oder von Arrangements für Orff-Instrumente tragen ebenso zu einem begeisternden, handlungs- und kompetenzorientierten Musikunterricht bei wie das aktive Lauschen oder das Bewegen zu Musik, welche Kinder mit Musikinstrumenten selbst erfunden haben.

Eine Lehrperson kann Kinder für Musik begeistern, wenn es ihr gelingt, auf die verschiedenen Interessen der Schülerinnen und Schüler einzugehen. So werden im Unterricht die vielfältigen Talente gemeinsam entdeckt und die musikalischen Kompetenzen der Kinder gestärkt.

Es ist eine wichtige Voraussetzung für einen inspirierenden Musikunterricht, dass Lehrpersonen sich mit den eigenen musikalischen und musikdidaktischen Kompetenzen auseinandersetzen und diese gezielt weiterentwickeln. Einen guten Rahmen dafür bietet der CAS Musikalische Grundschule. Die Teilnehmenden erarbeiten viele Ideen für die Gestaltung des Musikunterrichts und befassen sich zugleich mit grundlegenden Aspekten wie der Planung, der Klassenführung oder auch dem Beurteilen. Der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen erweitert die eigene Perspektive und regt an, Neues auszuprobieren. So entsteht ein grosser Ressourcenschatz, der in vielen Musikräumen Resonanz findet.

Der Beitrag gibt die Sicht der Autorin bzw. des Autors wieder.
Marlen Brand ist Dozentin am Institut für Weiterbildung und Dienstleistungen der Pädagogischen Hochschule PHBern.

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